Am Montag hab ich das Smart Serve Zertifikat mit 92% bestanden :-) Da es heute aber sehr regnerisch war, habe ich keine Resumés verteilt sondern nur Online-Bewerbungen verschickt. Demnach habe ich jetzt mal Zeit allen Lesern ein bisschen was über Kanada (vornehmlich natürlich Toronto) und seine Einwohner zu berichten.
Da Kanada ja ein Einwanderungsland ist, trifft man hier auf die unterschiedlichsten Menschen. Viele von ihnen sind sicherlich auch in Kanada geboren, haben aber definitiv ausländische Wurzeln. So kommt es auch immer wieder vor, dass ich hier auf Menschen treffe, die die Sprache auch nur so gut/schlecht sprechen wie ich. Ich hatte schon oft das Gefühl, dass ich so schlecht Englisch spreche und man mich deswegen nicht versteht. Das Problem liegt aber eher darin, dass vor allem in Coffeeshops und Foodcourts auch nur "Ausländer" arbeiten, für die Englisch auch eine Fremdsprache ist. aus diesem Grund sind die Menschen hier immer sehr verständnisvoll, wenn man sprachprobleme hat und auch generell sind die Kanadier sehr hilfsbereit und freundlich.
Da ich ja hier kein Auto habe. muss ich auf das öffentliche Verkehrsnetz zurückgreifen, dass eigentlich auch sehr gut ausgebaut ist. Zwar hat Toronto nur 4 U-Bahnlinien, dafür aber sehr viele Busse und Straßenbahnen. Eine Einzelfahrt (in eine Richtung) kostet hier 3 CAD, was, verglichen mit Berliner Verhältnissen, doch recht teuer ist. Das System ist auch anders als in Deutschland. Man schmeißt das Geld (passend, denn Rückgeld gibt es nicht) oder einen Token (das sieht aus wie Spielgeld und man bekommt für 7,50 CAD 3 Tokens; ist somit billiger als Bargeld) in eine Box und bekommt dafür ein Transferfahrschein. Diesen Transferfahrschein muss man dann jedes Mal vorzeigen, wenn man in ein anderes Verkehrsmittel einsteigt. Da ich das Prinzip aber noch nicht so ganz verstanden habe, war ich froh, letzte Woche ein Wochenticket gehabt zu haben. Wenn wir demnächst arbeiten wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben und wir müssen uns eine Monatskarte für 120 CAD pro Person kaufen.
Zum Thema Lebensmittel einkaufen trifft man hier wirklich auf eine Wegwerfgesellschaft. Zunächsteinmal sind die Kanadier sehr auf Umweltschutz und Recykling aus, verpacken aber jede Kleinigkeit einzeln. Beispielsweise hab ich mir letztens ein normales McSunday Eis bei Mcdonald`s geholt. Bei uns gibt es das Eis in einem Becher und im Eis steckt der Löffel. Hier hat der Becher noch einen Deckel (wahrscheinlich um das Eis zu schützen, denn der Deckel hat kein Loch, also muss man ihn ohnehin abmachen und wegwerfen); man bekommt einen seperat verpackten Löffel und eine Tüte Erdnüsse dazu. Soviel zum Thema Verpackungen vermeiden und Umwelt schützen.
Beim Einkaufen im Supermarkt musste ich auch schon vermehrt feststellen, dass es Sinn macht auf Angebote zu achten. Häufig ist es so, dass die Großverpackungen sehr viel günstiger sind als die Normalgrößen. Bspw. haben heute 12 Brötchen (sofern man das so nennen kann) 2,99 CAD gekostet und 6 Brötchen 2,49 CAD. Also nehm ich doch lieber die 12 Stück und wenn ich sie nicht alle schaffe, schmeiße ich den Rest weg. So ist es hier mit vielen Dinge. Heute habe ich Cookies gekauft und da war die größere Packung sogar 50 Cent billiger als die kleine. Trotz der Nähe zu den USA habe ich aber dennoch das Gefühl, dass sich Kanadier relativ gesund ernähren bzw. ausgeglichener. Natürlich gibt es hier auch Fast Food Läden ohne Ende, trotzdem gibt es vor allem in Chinatown gutes und günstiges Gemüse. Dennoch ist jetzt schon absehbar, dass wir hier nicht alles bekommen werden, was wir von zu Hause gewohnt sind.
Ich war übrigens ein Mal in einer Bar. Zunächst musste ich 5 CAD Eintritt zahlen, dann haben mich ein Corona 6,50 CAD und eine Cola 3 CAD gekostet (ohne das hier übliche Trinkgel versteht sich). Das war vorerst mein letzter Besuch in einer Bar.
Was in Toronto total cool ist, ist der "Path". Dabei handelt es sich um einen 28km langen unterirdischen Gang, der vom Süden zum Norden der Stadt verläuft. Das bedeutet im kalten Winter oder auch sehr heißen Sommer kann man einfach unter der Stadt entlang laufen um von A nach B zu kommen. Der Path hat Anschluss an das U-Bahnsystem und, das Beste natürlich, ist wie eine Ladenstraßen mit lauter kleinen Läden aufgebaut.
Was ich hier nicht so toll finden sind die vielen Obdachlosen. Da (soweit ich mich erinnere) Fördergelder für das Sozialsystem gestrichen und Sozialstationen geschlossen wurden, sind sehr viele Obdachlose auf den Straßen. Die Menschen scheinen sich auch nicht großartig darum zu kümmern, da hier Bettler an der Tagesordnung sind. Vielleicht ist es genauso schlimm wie in Berlin, aber ich nehm das hir viel stärker wahr.
Generell hat Toronto wirklich viele "verrückte" Menschen. Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, aber hier laufen doch sehr viele Menschen herum, bei denen man merkt, dass da irgendetwas nicht stimmt.
Außerdem ist das Rauchen von Gras hier zwar nicht erwünscht, aber geduldet, so dass man hier an jeder zweiten Ecke einen Joint riechen kann. Ein bisschen wie in Amsterdam ;-)
So mehr fällt mier ersteinmal nicht ein. Aber es kommt sicherlich noch der ein oder andere vertiefende Bericht. Dafür poste ich jetzt noch mein absolutes Lieblingsbild, dass ich mit allen Naschkatzen da draußen teilen will :-)
Lieben Gruß von Nadine, die jetzt schon langsam ungeduldig auf Daniel wartet.
ohhh, leckere Äpfel, die sind doch gesund !!
AntwortenLöschen