Mittwoch, 17. April 2013

Unser Wohnmobiltrip (Teil 2)



Am Parkeingang wurden wir freundlich empfangen, durften unsere Gebühr bezahlen und bekamen noch ein Heft zu allen vier umliegenden Parks inkl. Campinginformationen. Dieses Heft stellte sich als äußerst hilfreich heraus, da wir noch keinen Campingplatz für die Nacht hatten. Die meisten waren während des Winters geschlossen und meist war nur ein Platz pro Ort geöffnet. Zunächst wollten wir in Jasper zur Touristeninformation. Doch kaum waren wir in der Stadt angekommen, war dort auch schon alles voller Elche (hier unterscheidet man zwischen Elk und Moose, welche Art das nun genau in Europa ist wissen wir nicht genau) und wir mussten erstmal Bilder machen. Anschließend haben wir uns eine Karte der Umgebung abgeholt und sind auf unseren Campingplatz gefahren, der direkt an einem Fluss lag. Da wir in der Dämmerung nicht mehr so viel herum laufen/fahren wollten, blieben wir für den Abend „zu Haus“. (Da hatten wir beide noch die Angst, dass hinter jeder Ecke ein Bär lauern könnte ;-)  ) Am nächsten Tag haben wir uns den Maligne Lake, Pyramid Lake und Jasper angeguckt und uns nochmals zusätzlich im Outdoorladen mit warmen Schals und Mützen ausgestattet. Ganz typisch scheint hier zu sein, dass es fast in allen älteren Schlössern etc. ein Fairmont-Hotel gibt. Also haben wir uns die Fairmont Lodge in Jasper angesehen und dort die schlechteste heiße Schokolade unseres Lebens getrunken :-/
Da wir unsere Strecke abgekürzt hatten, hatten wir nun ein paar mehr Tage, so dass wir eine weitere Nacht am Columbia Icefield eingeplant hatten. Dieses liegt genau zwischen Jasper und Banff. Als wir dort ankamen, mussten wir allerdings feststellen, dass auf Grund der Höhenlage dort noch absoluter Winter war. Leider hatte keines der Restaurants oder Campingplätze, wie in unserem Heft beschrieben, geöffnet. Wir sind kurz ausgestiegen, haben uns einmal heftig den Schnee ins Gesicht blasen lassen und haben dann ganz spontan entschieden direkt weiter zu fahren (und da soll nochmal einer sagen wir wären nicht spontan!). Ansonsten soll das Icefield im Sommer total schön sein, da man quasi direkt auf dem Gletscher ist und auch an geführten Touren teilnehmen kann.
Unsere Reise führte und dann weiter nach Lake Louise, dass auch noch ziemlich im Schnee versunken war. Die Dame bei der Information war auch nicht wirklich hilfreich. Sie fragte uns ob wir Skifahren wollen. Als wir das verneinten, erklärte sie uns wo die Skilifte wären und als wir sagten wir wollen wandern, meinte sie die Zeit wäre eher schlecht und ob wir nicht nochmal im Juni wiederkommen könnten. Hähhh??? Lake Louise war leider noch zugefroren, aber immerhin konnten wir einen angrenzenden Wanderweg nutzen. Das Panorama ist schon sehr beeindruckend (auch im Winter) und wir können uns nur vorstellen, wie schön es erst im Sommer sein muss. Der Maligne Lake, von dem uns Christian immer so sehr vorgeschwärmt hat, ist wohl mindestens bis Anfang Juni gefroren und eher werden auch nicht die Wege freigegeben. Die Besichtigungszeit scheint also auf nur wenige Sommermonate begrenzt zu sein. Auch Tiere gab es hier nicht wirklich zu sehen, denen war es wohl auch zu kalt. Wir sind dann mal wieder ins Fairmont eingekehrt und haben dort diesmal keine heiße Schokolade getrunken, sondern einen sehr leckeren Kaffee und haben die Sicht auf die zugeschneiten Berge genossen. Da wir am zweiten Tag eher Schneeregen hatten, haben wir schon ab ca. 17 Uhr den Tag in unserem Womo verbracht und dort unsere Black Jack- Fähigkeiten für Vegas aufgebessert. Am nächsten Morgen ging es dann nach Banff. Auf dem Weg hat man schon gesehen, dass die Lage nicht mehr ganz so hoch war und die Umgebung grüner wurde. Banff wurde von jeher als touristische Siedlung geplant und das sieht man auch. Dennoch ist der Ort wirklich sehr schön angelegt. Viele kleine Geschäfte, Restaurants und eine wunderschöne Umgebung. Uns hat der Ort von Beginn an super gefallen. In der Tourismuszentrale gab man uns viele Informationen zu Wanderwegen und „Wildlife“-Gebieten. Wir besichtigten die Vermillion Lakes, den Johnson Canyon, Bow Valley und weitere Gebiete, von denen mir jetzt der Name schon nicht mehr einfällt. Der Johnson Canyon war besonders schön, da die dazugehörigen Wasserfälle zum Teil noch eingefroren waren und man auch schon das türkise Wasser sehen konnte. Die Fotos sind ganz toll geworden. Diesmal haben wir das Fairmont in Banff nur Fotografiert und kurz von Innen angeschaut.
An einem Abend waren wir dann noch an den „Upper Hot Springs“. Das sind heiße Thermalquellen, von denen es insgesamt 3 Stück in den Rockies gibt. Bei 39˚C entspannten wir im Becken und schauten auf die Berge. Das war ein seltsames Gefühl, denn man konnte die Wassertropfen draußen gefrieren sehen. Wir haben die Zeit in Banff sehr genossen und haben neben Elchen, Rehen, Bergziegen, verschiedensten Eichhörnchen auch noch einen Wolf mit Beute im Maul gesehen.
Doch bereits am 10. April mussten wir uns wieder Richtung Vancouver begeben. Wir schliefen dann noch eine Nacht in Kamloops und eine Nacht in der Nähe von Vancouver und bereiteten alles für die Abgabe vor. Je näher wir der Stadt kamen desto enger wurden auch die Straßen und umso dichter und verrückter der Verkehr. Daniel assistierte super, aber dennoch fuhr die Angst, dass Wohnmobil zu schrotten, häufig mit (nicht unbedingt wegen unserem Verschulden). Als wir es dann am 12. unbeschadet wieder abgegeben haben, fiel uns beiden doch ein Stein vom Herzen. Wir fuhren zurück nach Vancouver und checkten im Hostel ein. Neben Wäsche waschen und umpacken hatten wir noch einige kleine Vorbereitungen für die Reise in die USA zu treffen. Nachdem das erledigt war, gingen wir natürlich mal wieder bei unserem Lieblingsladen, der Spaghetti Factory, essen und Daniel abends ins Kino. Ich hingegen entspannte mich von der langen Reise. Am nächsten Tag sollte es früh Richtung Seattle losgehen…
Abschließend kann man sagen, dass die beiden Orte Jasper und Banff definitv eine Reise wert sind und wir für uns beschlossen haben, die Reise noch einmal irgendwann im Sommer zu unternehmen.
Nadine und Daniel

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