Am 13. April
sind wir ganz früh aufgestanden, da um 07:45 Uhr unser Bus nach Seattle gehen
sollte. Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir dann mit dem Taxi zum
Busterminal. Unsere Reise sollte mit dem Greyhoundbus starten. Greyhound ist
ein Busunternehmen, das sowohl in Kanada als auch den USA tätig ist und dich an
so gut wie jeden Ort bringt. Als wir unser Gepäck am Schalter anmelden wollten
sah ich ein Schild, dass auf zahlreiche Busse um 7:15 Uhr hinwies. In dem Augenblick
fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Keiner von uns hatte noch einmal den
Fahrplan auf eventuelle Änderungen gecheckt. Und zack so war es dann auch,
unser Bus ist vor 5 Minuten gefahren. Man hat uns dann ein neues Ticket
ausgestellt und der nächste Bus sollte 11:45 Uhr fahren. Dann hieß es erstmal
geschlagene 4 Stunden warten. Na toll! Und die Zeit wollte einfach nicht vergehen.
Was will man auch machen an so einem Busterminal mit zwei schweren Koffern.
Als
es dann endlich 11:45 Uhr wurde ging es weiter und gegen 16.45 Uhr trafen wir
dann auch in Seattle ein. Wirklich schade, denn nun fehlte uns ja viel Zeit. Erstmal
gingen wir zu unserem Hostel und checkten ein. Dann gingen wir zum Pike Place Market,
eine Art Markt auf dem alle möglichen Lebensmittel, Blumen und Bastelein
verkauft werden. Leider wurde der Markt gerade geschlossen, so dass wir diesen
noch einmal auf unsere To Do Liste für den nächsten Tag zu stehen hatten. Dann
schauten wir noch beim ersten Starbucks Cafe der Welt vorbei, das aber
hoffnungslos überfüllt war und auch nicht wirklich andere Dinge anbietet als
die anderen Filialen. Anschließend waren wir an einem kleinen Restaurant am
Markt essen, dass ziemlich gut war. Ich hatte Hähnchen und Daniel Spare Ribs. Frisch
gestärkt gingen wir dann noch zur Spaceneedle einige Fotos machen. Das Wetter
war leider so regnerisch und kalt, dass wir auch schon bald ins Hostel
zurückkehrten. Es war definitiv ein langer Tag und der nächste sollte nicht
kürzer werden. Da Seattle nur ein kurzer Stopp auf unserem Weg nach San
Francisco sein sollte, ging unsere nächster Bus auch schon um 13 Uhr weiter. Da
wir aber noch einiges von Seattle sehen wollten, standen wir früh auf und zogen
nach einem kurzen Frühstück weiter. Zunächst liefen wir zum Columbia Centre.
Dies war ein Tipp aus unserem Reiseführer, da er viel höher und günstiger ist
als die Spaceneedle. Der Eintritt kostet 9 Dollar pro Person und man fährt bis
zur 73. Etage hoch. Von dort aus hat man eine super Aussicht über Seattle. Die
Stadt an sich macht irgendwie einen sehr netten Eindruck. Man hat den Hafen,
die Promenade und die Innenstadt mit seinen mittelhohen Häusern. Die Menschen
scheinen dort sehr entspannt zu sein. Außerdem haben wir festgestellt, dass es
stimmt was man sagt: Die Menschen trinken dort sehr viel Kaffee und es gibt
auch sehr viele Coffeeshops. Naja und da mussten wir uns doch einreihen und haben
uns nach dem Columbia Centre erstmal einen Kaffee geholt. Anschließend bummelten
wir noch über den Pike Place Market, der ja am Vortag quasi schon geschlossen
hatte. Dort herrscht eine ganz tolle Atmosphäre. Jeder versucht noch irgendwie
etwas Geld zu machen: Sei es durchs Karten lesen, Schmuck verkaufen oder andere
Kunstgegenstände. Außerdem gibt es ganz frischen Fisch, Backwaren, wunderschöne
Blumensträuße und leckeres Essen. Das fröhliche Treiben auf dem Markt und die
gute Laune der Verkäufer sind echt ansteckend. Nachdem unserem Marktbesuch
setzten wir uns noch kurz ans Wasser und genossen die Sonne. Dann hieß es auch
schon wieder Koffer aus dem Hostel abholen und auf zum Bus. Diesmal klappte
alles reibungslos und wir waren auf dem Weg nach Roseburg. Roseburg ist ein
kleiner Ort in Oregon, der ungefähr auf der Hälfte des Weges nach San Francisco
liegt. Da die Busfahrt ohnehin schon 9 Stunden dauerte, wollten wir nicht noch
länger fahren und buchten dort in einem Hotel am Highway eine Unterkunft. Je
näher wir aber Roseburg kamen desto mehr Angst bekam ich, dass der Bus uns
irgendwo im Nirgendwo absetzt und wir von dort nicht mehr wegkommen. Immerhin
war das Hotel ca. 15 Minuten mit dem Auto von der Greyhoundstation entfernt.
Als wir in Roseburg ankamen, war es bereits 22:30 Uhr und stockfinster. Aber
gerade als wir ankamen, kam ein Taxi angefahren. Er setzte eine etwas
sonderbare Frau ab und schon konnten wir unsere Koffer einladen. Ich fragte die
Frau noch, ob denn heute noch ein weiterer Bus fahren würde und sie meinte
darauf: „Morgen wieder um 04:30 Uhr“. Das sind noch 6 Stunden dachte ich, aber
jeder wie er es mag. Daniel und ich freuten uns sehr, dass wir gleich ein Taxi
erwischt hatten, hatten aber auf Grund der Entfernung zum Hotel ein bisschen
Angst wegen dem Fahrpreis. Die Strecke schien kein Ende zu nehmen und wir
plauderten fröhlich mit dem Taxifahrer. Als wir dann endlich ankamen sagte er: „Das
macht 6 Dollar“ Ich konnte es gar nicht glauben und fragte noch einmal vorsichtig
nach. Aber es blieb dabei. Super happy checkten wir ein und bekamen auch noch
ein sehr schönes Zimmer mit zwei Kingsizebetten (zu Hause schlafen wir zusammen
in einem Queensize!). Das musste unser Glückstag sein. Alles war super! Abends
gingen wir dann noch schnell einen Happen in dem nahegelegenen Diner essen, dass
uns vom Taxifahrer empfohlen wurde. Am nächsten Morgen hatten wir ein mittelmäßiges
Frühstück und checkten dann auch aus. Leider hatten wir keine Zeit mehr den zum
Hotel gehörigen Pool zu testen. An der Greyhoundstation angekommen, trafen wir wieder auf die seltsame Frau. Ihr
Bus kam nicht, da er kaputt war, und sie würde dann jetzt mit unserem
mitkommen. Wahnsinn dachte ich, die Frau sitzt jetzt hier schon 12 Stunden und
wartet auf ihren Bus. Außerdem erzählte sie uns, dass sie nach Virginia will
und dort erst am Freitag ankommen würde. Moment mal heute war doch erst Montag.
Oh ja, sie würde mindestens noch 5 Tage unterwegs sein. Überhaupt haben wir
gemerkt, dass viele Reisende es als Volkssport ansahen: Wer ist am Längsten mit
dem Bus unterwegs. Naja komische Leute trifft man!!!!
Unsere Reise
sollte an dem Tag in Sacramento enden bevor es dann am 16. morgens nach San
Francisco ging. Sacramento ist die gruseligste Stadt in der wir je waren.
Als
wir 21:30 Uhr am Montag dort ankamen, war kein Mensch mehr auf der Straße.
Niemand! Es fuhren auch nur sehr wenige Autos. Nachdem wir in unserem Hostel,
dass mehr wie ein Museum als eine Jugendherberge war, eincheckten, wollten wir
noch einmal nach Old Sacramento etwas essen gehen. Wir, die einzigen Menschen
auf der Straße, und noch einige Obdachlose in den Ecken. Das war echt
unheimlich. Auch in Old Sacramento hatte schon alles geschlossen, da es bereits
nach 22 Uhr war. Ich hatte aber schon im Vorfeld drei Restaurants
herausgesucht, die noch geöffnet hatten. Wir sind dann in ein Fischrestaurant
am Hafen gegangen und haben noch schnell etwas bestellt, sind aber schon fast am
Tisch eingeschlafen. Das Busfahren schlaucht dann doch ganz schön. Bis wir dann
wieder im Hostel angekommen sind und im Bett waren, war es dann auch schon 0
Uhr. Am nächsten Morgen hatten wir genug Zeit eingeplant, so dass wir nicht
wieder alles auf den letzten Drücker erledigen. Wir gingen kurz vor 8 Uhr
morgens an die Rezeption und bestellten uns ein Taxi. Wir warteten und warteten
und es kam einfach kein Taxi. Unser Bus sollte um 08:45 Uhr fahren und wir
wurden schon leicht panisch. Wir beschlossen dann einfach ein Taxi auf der
Straße anzuhalten, aber hier verhielt es sich wie mit dem Rest in Sacramento:
Keine Menschen und keine Taxis. Endlich hatte sich eines erbarmt anzuhalten und
es waren nur noch 20 Minuten bis zur Abfahrt. Zum Glück schafften wir es noch rechtzeitig.
Als wir dann aber im Busterminal waren und das Gepäck einchecken mussten, war
dort auch niemand zuständig oder wollte uns helfen. Wir sind fast ausgeflippt.
5 Minuten vor Busstart standen wir dann in der Schlange und konnten endlich
einsteigen in den Bus Richtung San Francisco…
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