Samstag, 27. April 2013

San Francisco



Am 16. April kamen wir in San Francisco an. Dort wurden wir ganz lieb mit einem Cappuccino von meiner Tante empfangen, die sich zur gleichen Zeit auch in San Francisco aufhielt. Da wir ab nun unseren persönlichen Tourguide hatten (meine Tante war schon eine Woche in SF und kannte sich daher schon etwas aus), fuhren wir direkt ins Hotel. Leider konnten wir noch nicht einchecken. Daher machten wir uns gleich auf den Weg um die Stadt zu erkunden. Zunächst liefen wir zum Visitorscenter, wo man auch Fahrkarten kaufen konnte. Nachdem das erledigt war, liefen wir zum Union Square. Dies ist ein Platz mitten in SF, wo sehr viel treiben herrscht. Viele Touristen, Einkaufsmöglichkeiten und Kunst. Dort im Einkaufszentrum Macys ist in der 8. Etage die Cheesecake Factory. Dort wollten wir unbedingt an einem Tag Kuchen essen, daher haben wir hier schonmal die Öffnungszeiten erkundet. Weiter ging es ins Chinatown, wo wir erstmal Sushi essen waren. Das Chinatown in Sf ist das größte in den USA und wirklich einen Abstecher wert. Anschließend liefen wir bergauf und bergab zur Lombardt Street, der steilsten und kurvigsten Straße der Welt. Von dort aus ging es an die Piers. Dort angekommen schlenderten wir entlang der großen Ausgestellten Schiffe und Richtung dem berühmten Pier 39 und der Fishermans Wharf. Als wir da so entlang liefen, sahen wir in weiter Entfernung so ca. 6 Seerobben und da wir noch nie welche in freier Wildbahn gesehen haben, waren wir ganz aus dem Häusschen. Das Wetter war einfach wunderschön, sonnig und warm. So zogen wir weiter Richtung Pier 39 und hielten bereits in einigen Souvenirshops, da uns die Kleidung mit San Francisco-Schriftzug richtig gut gefallen hat. Hier stand bereits für uns fest, da müssen wir uns noch etwas kaufen. Als wir dann am Pier waren sahen wir auf einmal den „Rest“ der Seerobben. Plötzlich lagen da ca. 50 Robben und sonnten sich. Wir waren ganz hin und weg und machten viele Fotos. Die Robben scheinen dort immer zu sein und sind anscheinend ein/der Grund, warum das Pier 39 so berühmt ist. Neben vielen kleinen Shops gibt es hier aber noch sehr viele gute Restaurants. Die Zeit raste nur so dahin und als wir merkten, dass es schon sehr spät war und wir noch einchecken mussten, liefen wir zur Straßenbahn um in unser B&B zu fahren. Nicht aber ohne vorher noch Tickets für Alcatraz, das wir am nächsten Tag besichtigen wollten, zu kaufen. Abends sind Daniel und ich noch kurz beim Italiener gewesen, aber beide beim Essen fast eingeschlafen. Also hieß es: ab ins Bett!
Am nächsten Tag trafen wir uns mit meiner Tante am Pier 33, wo das Schiff nach Alcatraz ablegte. Auf der Insel angekommen, konnten wir dank einer deutschen Audiotour allerhand interessanter Informationen über das ehemalige Gefängnis und die Insel erhalten. Es war wirklich sehr erstaunlich die kleinen Gefängniszellen zu sehen und über den ehemaligen Gefängnishof zu spazieren. Nachdem uns das Boot gegen 15 Uhr wieder absetzte (ja man kann dort locker 4-5 Stunden verbringen), hatten wir so einen Hunger, dass wir in das nahegelegene Rainforest Cafe gegangen sind. Anschließend liefen wir zum Coit Tower. Vom Tower aus hat man einen super Ausblick über die Stadt und kann ganz tolle Bilder machen.

Am nächsten Tag hieß es für Daniel und mich: Golden Gate Bridge wir kommen! Zunächst liefen wir Zum Golden Gate Park, der um einiges größer ist als der Central Park in New York. Man könnte hier also gute 3-4 Stunden nur zum durchlaufen veranschlagen. Wir sind einfach ziellos herum gelaufen und haben das schöne Wetter und den wirklich sehr gepflegten schönen Park genossen bis wir zum „Exploratorium“, einer Mischung aus Aquarium und Spektrum, gekommen sind. Durch Zufall haben wir mitbekommen, dass dort Tag der offenen Tür war und man für umsonst alles besichtigen konnte. Davon haben wir natürlich sofort Gebrauch gemacht. Wir haben viele exotische Fische und Schmetterlinge gesehen und konnten an einem nachgestellten Erdbeben teilnehmen. Nachdem es nun schon wieder Nachmittag war, nahmen wir den Bus zur Golden Gate Bridge. Unsere Füße taten zwar vom vielen Laufen schon weh, aber wenn man schon einmal da ist, möchte man natürlich auch über die Brücke laufen. Tja, aber die Brücke ist doch ziemlich lang, was man von weitem wirklich unterschätzt. Wir haben es immerhin bis zum dreiviertel geschafft, dann mussten wir umdrehen, denn wir mussten ja die ganze Strecke auch wieder zurück. Wir hatten herrliches Wetter und die Brücke lag auch nicht (wie so häufig) im Nebel/Smog, so dass wir super Fotos machen konnten. Abends mussten wir dann mal wieder Wäsche in einem Waschcenter waschen, wo ich schon auf den Stühlen eingeschlafen bin. Diese viele Lauferei kann doch sehr anstrengend sein. Nach dem Waschen gingen wir dann noch in ein sehr schönes kleines Restaurant gleich neben unserem B&B.
Für den letzten Tag hatten wir uns eigentlich vorgenommen erst das Hippie-Viertel zu besichtigen und uns um 13 Uhr mit meiner Tante zu treffen, damit wir anschließend zur Cheesecake Factory gehen können. Doch es sollte alles anders kommen. Bevor wir losfahren wollten, wollten wir noch schnell etwas Geld von einem Bankautomaten abholen. Komischerweise hatte dies nicht funktioniert, so dass wir es an noch zwei weiteren versuchten, wobei der letzte Anzeigte, dass die Karte gestohlen wurde. Da ähnliches bereits einmal unseren früheren Mitbewohnern Ines und Henry passiert ist, wusste ich schon, dass die Bank unsere Karte aus Sicherheitsgründen gesperrt hatte. Na super! Nun hieß es wieder zurück ins Hotel, Mastercard von meinem kanadischen Handy anrufen (die Rechnung kam gestern: 10 Minuten $16!!!) und die Sicherheitsfragen beantworten. Anschließend zur Bank, Geld holen, Geld ins Hotel bringen und dann war es auch schon fast 13 Uhr und wir mussten los. Also konnten wir uns nicht mehr ansehen wo Jimmy Hendrix & Co gewohnt haben.
Als wir dann meine Tante eingesammelt haben, gingen wir noch ein bisschen auf der Market Street bummeln und gingen dann in der Cheesecake Factory Kuchen essen. Der Kuchen war sehr lecker, aber irgendwie lag er uns allen wie ein Stein im Magen. Anschließend fuhren wir mit einem der berühmten Cable Cars. Dabei handelt es sich um sehr alte Straßenbahnen, die noch mit einem unterirdischen Kabel verbunden sind. Ein wirklich tolles Erlebnis, vor allem wenn man an der Außenseite steht. Als wir an den Piers angekommen sind, liefen wir noch zu einem Aussichtspunkt machten ein paar Bilder und sahen mal wieder eine Seerobbe, die dort herum schwamm. Danach hieß es dann: shopping. Daniel kaufte sich eine Collegejacke und ich mir einen Sweater mit dem Schriftzug San Francisco darauf. Gemütlich schlenderten wir entlang der Piers zum Pier 39, da wir dort gemeinsam bei „Bubba Gump Shrimp“ (aus dem Film „Forrest Gump“) unseren letzten Abend verbringen wollten. Das Essen war echt lecker und sogar ich, die sonst nie Fisch isst, hat Lachs gegessen. Daniel hat sogar so viel gegessen, dass ihm danach echt schlecht war. Dann ging es für uns wieder in Hotel, wo wir noch schnell packten und am nächsten Tag früh aufstanden. Uns hat San Francisco einfach super gefallen. Es ist eine tolle und interessante Stadt und wir würden jederzeit wieder dorthin fahren. Nun ging es aber erstmal nach Los Angeles.

Sonnige Grüße
Nadine und Daniel

Samstag, 20. April 2013

Seattle und noch weiter



Am 13. April sind wir ganz früh aufgestanden, da um 07:45 Uhr unser Bus nach Seattle gehen sollte. Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir dann mit dem Taxi zum Busterminal. Unsere Reise sollte mit dem Greyhoundbus starten. Greyhound ist ein Busunternehmen, das sowohl in Kanada als auch den USA tätig ist und dich an so gut wie jeden Ort bringt. Als wir unser Gepäck am Schalter anmelden wollten sah ich ein Schild, dass auf zahlreiche Busse um 7:15 Uhr hinwies. In dem Augenblick fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Keiner von uns hatte noch einmal den Fahrplan auf eventuelle Änderungen gecheckt. Und zack so war es dann auch, unser Bus ist vor 5 Minuten gefahren. Man hat uns dann ein neues Ticket ausgestellt und der nächste Bus sollte 11:45 Uhr fahren. Dann hieß es erstmal geschlagene 4 Stunden warten. Na toll! Und die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Was will man auch machen an so einem Busterminal mit zwei schweren Koffern. 
Als es dann endlich 11:45 Uhr wurde ging es weiter und gegen 16.45 Uhr trafen wir dann auch in Seattle ein. Wirklich schade, denn nun fehlte uns ja viel Zeit. Erstmal gingen wir zu unserem Hostel und checkten ein. Dann gingen wir zum Pike Place Market, eine Art Markt auf dem alle möglichen Lebensmittel, Blumen und Bastelein verkauft werden. Leider wurde der Markt gerade geschlossen, so dass wir diesen noch einmal auf unsere To Do Liste für den nächsten Tag zu stehen hatten. Dann schauten wir noch beim ersten Starbucks Cafe der Welt vorbei, das aber hoffnungslos überfüllt war und auch nicht wirklich andere Dinge anbietet als die anderen Filialen. Anschließend waren wir an einem kleinen Restaurant am Markt essen, dass ziemlich gut war. Ich hatte Hähnchen und Daniel Spare Ribs. Frisch gestärkt gingen wir dann noch zur Spaceneedle einige Fotos machen. Das Wetter war leider so regnerisch und kalt, dass wir auch schon bald ins Hostel zurückkehrten. Es war definitiv ein langer Tag und der nächste sollte nicht kürzer werden. Da Seattle nur ein kurzer Stopp auf unserem Weg nach San Francisco sein sollte, ging unsere nächster Bus auch schon um 13 Uhr weiter. Da wir aber noch einiges von Seattle sehen wollten, standen wir früh auf und zogen nach einem kurzen Frühstück weiter. Zunächst liefen wir zum Columbia Centre. Dies war ein Tipp aus unserem Reiseführer, da er viel höher und günstiger ist als die Spaceneedle. Der Eintritt kostet 9 Dollar pro Person und man fährt bis zur 73. Etage hoch. Von dort aus hat man eine super Aussicht über Seattle. Die Stadt an sich macht irgendwie einen sehr netten Eindruck. Man hat den Hafen, die Promenade und die Innenstadt mit seinen mittelhohen Häusern. Die Menschen scheinen dort sehr entspannt zu sein. Außerdem haben wir festgestellt, dass es stimmt was man sagt: Die Menschen trinken dort sehr viel Kaffee und es gibt auch sehr viele Coffeeshops. Naja und da mussten wir uns doch einreihen und haben uns nach dem Columbia Centre erstmal einen Kaffee geholt. Anschließend bummelten wir noch über den Pike Place Market, der ja am Vortag quasi schon geschlossen hatte. Dort herrscht eine ganz tolle Atmosphäre. Jeder versucht noch irgendwie etwas Geld zu machen: Sei es durchs Karten lesen, Schmuck verkaufen oder andere Kunstgegenstände. Außerdem gibt es ganz frischen Fisch, Backwaren, wunderschöne Blumensträuße und leckeres Essen. Das fröhliche Treiben auf dem Markt und die gute Laune der Verkäufer sind echt ansteckend. Nachdem unserem Marktbesuch setzten wir uns noch kurz ans Wasser und genossen die Sonne. Dann hieß es auch schon wieder Koffer aus dem Hostel abholen und auf zum Bus. Diesmal klappte alles reibungslos und wir waren auf dem Weg nach Roseburg. Roseburg ist ein kleiner Ort in Oregon, der ungefähr auf der Hälfte des Weges nach San Francisco liegt. Da die Busfahrt ohnehin schon 9 Stunden dauerte, wollten wir nicht noch länger fahren und buchten dort in einem Hotel am Highway eine Unterkunft. Je näher wir aber Roseburg kamen desto mehr Angst bekam ich, dass der Bus uns irgendwo im Nirgendwo absetzt und wir von dort nicht mehr wegkommen. Immerhin war das Hotel ca. 15 Minuten mit dem Auto von der Greyhoundstation entfernt. Als wir in Roseburg ankamen, war es bereits 22:30 Uhr und stockfinster. Aber gerade als wir ankamen, kam ein Taxi angefahren. Er setzte eine etwas sonderbare Frau ab und schon konnten wir unsere Koffer einladen. Ich fragte die Frau noch, ob denn heute noch ein weiterer Bus fahren würde und sie meinte darauf: „Morgen wieder um 04:30 Uhr“. Das sind noch 6 Stunden dachte ich, aber jeder wie er es mag. Daniel und ich freuten uns sehr, dass wir gleich ein Taxi erwischt hatten, hatten aber auf Grund der Entfernung zum Hotel ein bisschen Angst wegen dem Fahrpreis. Die Strecke schien kein Ende zu nehmen und wir plauderten fröhlich mit dem Taxifahrer. Als wir dann endlich ankamen sagte er: „Das macht 6 Dollar“ Ich konnte es gar nicht glauben und fragte noch einmal vorsichtig nach. Aber es blieb dabei. Super happy checkten wir ein und bekamen auch noch ein sehr schönes Zimmer mit zwei Kingsizebetten (zu Hause schlafen wir zusammen in einem Queensize!). Das musste unser Glückstag sein. Alles war super! Abends gingen wir dann noch schnell einen Happen in dem nahegelegenen Diner essen, dass uns vom Taxifahrer empfohlen wurde. Am nächsten Morgen hatten wir ein mittelmäßiges Frühstück und checkten dann auch aus. Leider hatten wir keine Zeit mehr den zum Hotel gehörigen Pool zu testen. An der Greyhoundstation angekommen,  trafen wir wieder auf die seltsame Frau. Ihr Bus kam nicht, da er kaputt war, und sie würde dann jetzt mit unserem mitkommen. Wahnsinn dachte ich, die Frau sitzt jetzt hier schon 12 Stunden und wartet auf ihren Bus. Außerdem erzählte sie uns, dass sie nach Virginia will und dort erst am Freitag ankommen würde. Moment mal heute war doch erst Montag. Oh ja, sie würde mindestens noch 5 Tage unterwegs sein. Überhaupt haben wir gemerkt, dass viele Reisende es als Volkssport ansahen: Wer ist am Längsten mit dem Bus unterwegs. Naja komische Leute trifft man!!!!

Unsere Reise sollte an dem Tag in Sacramento enden bevor es dann am 16. morgens nach San Francisco ging. Sacramento ist die gruseligste Stadt in der wir je waren.
 Als wir 21:30 Uhr am Montag dort ankamen, war kein Mensch mehr auf der Straße. Niemand! Es fuhren auch nur sehr wenige Autos. Nachdem wir in unserem Hostel, dass mehr wie ein Museum als eine Jugendherberge war, eincheckten, wollten wir noch einmal nach Old Sacramento etwas essen gehen. Wir, die einzigen Menschen auf der Straße, und noch einige Obdachlose in den Ecken. Das war echt unheimlich. Auch in Old Sacramento hatte schon alles geschlossen, da es bereits nach 22 Uhr war. Ich hatte aber schon im Vorfeld drei Restaurants herausgesucht, die noch geöffnet hatten. Wir sind dann in ein Fischrestaurant am Hafen gegangen und haben noch schnell etwas bestellt, sind aber schon fast am Tisch eingeschlafen. Das Busfahren schlaucht dann doch ganz schön. Bis wir dann wieder im Hostel angekommen sind und im Bett waren, war es dann auch schon 0 Uhr. Am nächsten Morgen hatten wir genug Zeit eingeplant, so dass wir nicht wieder alles auf den letzten Drücker erledigen. Wir gingen kurz vor 8 Uhr morgens an die Rezeption und bestellten uns ein Taxi. Wir warteten und warteten und es kam einfach kein Taxi. Unser Bus sollte um 08:45 Uhr fahren und wir wurden schon leicht panisch. Wir beschlossen dann einfach ein Taxi auf der Straße anzuhalten, aber hier verhielt es sich wie mit dem Rest in Sacramento: Keine Menschen und keine Taxis. Endlich hatte sich eines erbarmt anzuhalten und es waren nur noch 20 Minuten bis zur Abfahrt.  Zum Glück schafften wir es noch rechtzeitig. Als wir dann aber im Busterminal waren und das Gepäck einchecken mussten, war dort auch niemand zuständig oder wollte uns helfen. Wir sind fast ausgeflippt. 5 Minuten vor Busstart standen wir dann in der Schlange und konnten endlich einsteigen in den Bus Richtung San Francisco…

Mittwoch, 17. April 2013

Unser Wohnmobiltrip (Teil 2)



Am Parkeingang wurden wir freundlich empfangen, durften unsere Gebühr bezahlen und bekamen noch ein Heft zu allen vier umliegenden Parks inkl. Campinginformationen. Dieses Heft stellte sich als äußerst hilfreich heraus, da wir noch keinen Campingplatz für die Nacht hatten. Die meisten waren während des Winters geschlossen und meist war nur ein Platz pro Ort geöffnet. Zunächst wollten wir in Jasper zur Touristeninformation. Doch kaum waren wir in der Stadt angekommen, war dort auch schon alles voller Elche (hier unterscheidet man zwischen Elk und Moose, welche Art das nun genau in Europa ist wissen wir nicht genau) und wir mussten erstmal Bilder machen. Anschließend haben wir uns eine Karte der Umgebung abgeholt und sind auf unseren Campingplatz gefahren, der direkt an einem Fluss lag. Da wir in der Dämmerung nicht mehr so viel herum laufen/fahren wollten, blieben wir für den Abend „zu Haus“. (Da hatten wir beide noch die Angst, dass hinter jeder Ecke ein Bär lauern könnte ;-)  ) Am nächsten Tag haben wir uns den Maligne Lake, Pyramid Lake und Jasper angeguckt und uns nochmals zusätzlich im Outdoorladen mit warmen Schals und Mützen ausgestattet. Ganz typisch scheint hier zu sein, dass es fast in allen älteren Schlössern etc. ein Fairmont-Hotel gibt. Also haben wir uns die Fairmont Lodge in Jasper angesehen und dort die schlechteste heiße Schokolade unseres Lebens getrunken :-/
Da wir unsere Strecke abgekürzt hatten, hatten wir nun ein paar mehr Tage, so dass wir eine weitere Nacht am Columbia Icefield eingeplant hatten. Dieses liegt genau zwischen Jasper und Banff. Als wir dort ankamen, mussten wir allerdings feststellen, dass auf Grund der Höhenlage dort noch absoluter Winter war. Leider hatte keines der Restaurants oder Campingplätze, wie in unserem Heft beschrieben, geöffnet. Wir sind kurz ausgestiegen, haben uns einmal heftig den Schnee ins Gesicht blasen lassen und haben dann ganz spontan entschieden direkt weiter zu fahren (und da soll nochmal einer sagen wir wären nicht spontan!). Ansonsten soll das Icefield im Sommer total schön sein, da man quasi direkt auf dem Gletscher ist und auch an geführten Touren teilnehmen kann.
Unsere Reise führte und dann weiter nach Lake Louise, dass auch noch ziemlich im Schnee versunken war. Die Dame bei der Information war auch nicht wirklich hilfreich. Sie fragte uns ob wir Skifahren wollen. Als wir das verneinten, erklärte sie uns wo die Skilifte wären und als wir sagten wir wollen wandern, meinte sie die Zeit wäre eher schlecht und ob wir nicht nochmal im Juni wiederkommen könnten. Hähhh??? Lake Louise war leider noch zugefroren, aber immerhin konnten wir einen angrenzenden Wanderweg nutzen. Das Panorama ist schon sehr beeindruckend (auch im Winter) und wir können uns nur vorstellen, wie schön es erst im Sommer sein muss. Der Maligne Lake, von dem uns Christian immer so sehr vorgeschwärmt hat, ist wohl mindestens bis Anfang Juni gefroren und eher werden auch nicht die Wege freigegeben. Die Besichtigungszeit scheint also auf nur wenige Sommermonate begrenzt zu sein. Auch Tiere gab es hier nicht wirklich zu sehen, denen war es wohl auch zu kalt. Wir sind dann mal wieder ins Fairmont eingekehrt und haben dort diesmal keine heiße Schokolade getrunken, sondern einen sehr leckeren Kaffee und haben die Sicht auf die zugeschneiten Berge genossen. Da wir am zweiten Tag eher Schneeregen hatten, haben wir schon ab ca. 17 Uhr den Tag in unserem Womo verbracht und dort unsere Black Jack- Fähigkeiten für Vegas aufgebessert. Am nächsten Morgen ging es dann nach Banff. Auf dem Weg hat man schon gesehen, dass die Lage nicht mehr ganz so hoch war und die Umgebung grüner wurde. Banff wurde von jeher als touristische Siedlung geplant und das sieht man auch. Dennoch ist der Ort wirklich sehr schön angelegt. Viele kleine Geschäfte, Restaurants und eine wunderschöne Umgebung. Uns hat der Ort von Beginn an super gefallen. In der Tourismuszentrale gab man uns viele Informationen zu Wanderwegen und „Wildlife“-Gebieten. Wir besichtigten die Vermillion Lakes, den Johnson Canyon, Bow Valley und weitere Gebiete, von denen mir jetzt der Name schon nicht mehr einfällt. Der Johnson Canyon war besonders schön, da die dazugehörigen Wasserfälle zum Teil noch eingefroren waren und man auch schon das türkise Wasser sehen konnte. Die Fotos sind ganz toll geworden. Diesmal haben wir das Fairmont in Banff nur Fotografiert und kurz von Innen angeschaut.
An einem Abend waren wir dann noch an den „Upper Hot Springs“. Das sind heiße Thermalquellen, von denen es insgesamt 3 Stück in den Rockies gibt. Bei 39˚C entspannten wir im Becken und schauten auf die Berge. Das war ein seltsames Gefühl, denn man konnte die Wassertropfen draußen gefrieren sehen. Wir haben die Zeit in Banff sehr genossen und haben neben Elchen, Rehen, Bergziegen, verschiedensten Eichhörnchen auch noch einen Wolf mit Beute im Maul gesehen.
Doch bereits am 10. April mussten wir uns wieder Richtung Vancouver begeben. Wir schliefen dann noch eine Nacht in Kamloops und eine Nacht in der Nähe von Vancouver und bereiteten alles für die Abgabe vor. Je näher wir der Stadt kamen desto enger wurden auch die Straßen und umso dichter und verrückter der Verkehr. Daniel assistierte super, aber dennoch fuhr die Angst, dass Wohnmobil zu schrotten, häufig mit (nicht unbedingt wegen unserem Verschulden). Als wir es dann am 12. unbeschadet wieder abgegeben haben, fiel uns beiden doch ein Stein vom Herzen. Wir fuhren zurück nach Vancouver und checkten im Hostel ein. Neben Wäsche waschen und umpacken hatten wir noch einige kleine Vorbereitungen für die Reise in die USA zu treffen. Nachdem das erledigt war, gingen wir natürlich mal wieder bei unserem Lieblingsladen, der Spaghetti Factory, essen und Daniel abends ins Kino. Ich hingegen entspannte mich von der langen Reise. Am nächsten Tag sollte es früh Richtung Seattle losgehen…
Abschließend kann man sagen, dass die beiden Orte Jasper und Banff definitv eine Reise wert sind und wir für uns beschlossen haben, die Reise noch einmal irgendwann im Sommer zu unternehmen.
Nadine und Daniel

Samstag, 13. April 2013

Unser Wohnmobiltrip (Teil 1)



Eine kurze Vorgeschichte bevor wir vom eigentlichen Trip berichten. Wir hatten das Überraschungspaket gebucht, das entweder die kleinste oder zweitkleinste Größe an Wohnmobilen beinhaltete. An Gründonnerstag bekamen wir einen Anruf vom Wohnmobilvermieter „Canadream“. Die Dame am Telefon wollte wissen, wohin unsere Reise gehen sollte. Als ich sagte, dass wir in die Rocky  Mountains wollen, sagte sie, dass das von uns gebuchte Wohnmobil dafür nicht geeignet sei. Mhhhh…. Komisch, davon stand natürlich nichts im Internet. Stattdessen könnte sie uns aber ohne Aufpreis das Maximotorhome anbieten, welches auch über Wasser verfügen würde. Na klar dachte ich mir noch am Telefon. Wasser will ich! Klar, das nehmen wir. Kurz nachdem ich aufgelegt hatte und Daniel alles berichtete wurde mir bewusst, was ich da eigentlich gesagt hatte. Das Maximotorhome ist das größte Womo, das von Canadream überhaupt vermietet wird und in mir, die sonst nur mit ihrem kleinen KIA durch die Gegend fährt, stieg so langsam Panik auf. Da Daniel ja noch keine 25 Jahre ist, würde ich die komplette Strecke allein fahren müssen. Außerdem wurde uns so langsam bewusst, dass so ein Schlachtschiff ja auch einiges mehr an Benzin verbraucht. Naja ändern konnten wir es ja eh nicht mehr, also abwarten und Tee trinken. Nachdem wir dann das Wochenende in Victoria verbrachten, holten wir am 01.04. unser Wohnmobil etwas außerhalb von Vancouver ab.
In der Canadream-Vermietstation waren zum Glück auch Deutsche Mitarbeiter, so dass alle Erklärungen und Einweisungen auf Deutsch stattfinden konnten. Nachdem alles Vertragliche geregelt war, wurden wir zu unserem Womo geführt. Und da stand es nun… 10 Meter lang, 3,7 Meter hoch… unser kleiner Panzer, wie wir es von nun an liebevoll nannten. Mir wurde schon nur beim Anblick ganz mulmig. Nach einer weiteren Einweisung ging es dann auch schon los. Unsere erste Anlaufstelle waren der Dollarstore und Ikea um uns eine Grundausstattung anzuschaffen. Man hätte zwar auch eine Erstausstattung leihen können, aber diese war relativ teuer. Allerdings muss ich gestehen (und meistens geht es ja jedem so), dass man bei Ikea immer noch hier etwas, da etwas und zum Schluss noch eine Kerze findet, so dass wir im Endeffekt nur etwas günstiger gekommen sind. Nachdem das erledigt war, musste noch schnell der Kühlschrank gefüllt werden und dann konnte es auch schon nach Whistler gehen. Eigentlich waren wir dort um 17 Uhr mit unserem ehemaligen Mitbewohner Christian verabredet, der ja seit Mitte Januar dort lebt.
Nun waren wir aber schon ziemlich spät dran, so dass wir es natürlich nicht zu 17 Uhr geschafft haben und auch seine neue Handynummer dummerweise nicht hatten. Viel schlimmer war aber, dass die Fahrt nach Whistler wirklich anstrengend war, da die Straßen doch sehr eng, gewunden und steil waren. Außerdem musste ich mich ja auch noch ein bisschen mit dem Womo anfreunden. Irgendwann meldete sich Christian dann bei uns und wir verabredeten uns, dass wir ihn in Whistler von der Straße aus einsammeln und dann gemeinsam zum Campingplatz fahren. Das hat dann auch ganz gut geklappt und wir sind im Whistler Riverside Campground eingecheckt. Daniel schloss kurz die Elektrik an und dann tranken wir erst einmal ein Kaffee mit Christian und tauschten alle Neuigkeiten aus seitdem wir uns das letzte Mal sahen. Anschließend fuhren wir mit dem Taxi ins Whistler Village und gingen zusammen eine Kleinigkeit essen. Da Christian immer nachts arbeitet, gingen wir so gegen 22 Uhr los. Er zeigte uns dann noch ein paar Dinge, wie den Skilift, aber wir waren dann einfach zu müde. Nach der ersten Nacht im Wohnmobil waren wir relativ ausgeschlafen und genossen erst einmal ein leckeres Frühstück. Anschließend fuhren wir mit dem Shuttlebus des Campingplatzes ins Village. Leider hatten wir Pech mit dem Wetter. Es war kalt und schneeig. Zunächst schlenderten wir durch das Village, schauten uns die olympischen Ringe an und machten Fotos von den Bergen. Als uns die Touristeninformation freundlich zu verstehen gab, dass man zu dieser Jahreszeit auch nur Skifahren kann, entschlossen wir uns ins ortsansässige Museum zu gehen. Dieses ist zwar relativ klein, zeigt aber sehr schön die Entwicklung von der kleinen Siedlung Whistler zum Austragungsort der olympischen Winterspiele. Man muss wirklich sagen, dass Whistler ein schöner kleiner Bergort ist und Daniel auch sehr an Saas-Fee erinnerte. Allerdings sind die Aktivitäten im Winter doch sehr begrenzt sofern man nicht Skifahren möchte. Im Sommer allerdings scheint der Ort eine Menge zu bieten. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass in Whistler nichts günstig ist. Wirklich gar nichts!
Abends trafen wir uns nochmal mit Christan auf ein Abschiedsbier und beratschlagten über den weiteren Verlauf unserer Reise. Da das Geld für den zusätzlichen Benzinverbrauch nicht einkalkuliert war und wir nach Edmonton eh nur zum Shoppen wollten, stünden die Kosten in keinem Verhältnis zum Aufwand. Als Christian uns dann bestätigte, dass es in Edmonton und Calgary auch Landschaftlich nicht so schön sei, entschlossen wir uns spontan länger in den Nationalparks zu reisen.
Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Clearwater. Clearwater ist ein kleiner Ort am Rande des Wells Grey Provincial Park – ein kleiner Geheimtipp, den ich aus unserem Reiseführer hatte. Diesen Park wollte ich unbedingt sehen und hatte im Vorfeld schon die Touristeninformation angeschrieben. Leider ohne Antwort, da die gesamte Region erst ab Anfang Mai wieder zum Leben erweckt wird (dies war nur ein kleiner Vorgeschmack von dem, was uns auf Grund der noch anhaltenden Wintersaison erwarten sollte). Dennoch war der Park geöffnet und wir entschlossen uns in der Nähe zu Campen und am nächsten Morgen in den Park zu fahren. Die Fahrt dorthin war allerdings der blanke Horror. Wir sind über den Highway 99 gefahren, der sich über teilweise sehr hohe Bergpässe schlängelt. Es gab zwar einen Winterservice, aber durch den geschobenen Schnee, waren die Straßen doch sehr eng. Die Anstiege und Gefälle waren so stark, dass wir beide echt Angst hatten und heilfroh waren, als wir endlich wieder auf den TransCanada Highway waren.
Nach ca. 5 Stunden Fahrt und einem Zwischenstopp in Kamloops hielten wir in einem kleinen Ort namens Little Fort. Dort hatte ein altes Pärchen eine kleine Lodge mit RV- Stellplätzen (so nennt man das hier) ausgebaut. Wir waren anscheinend die einzigen Gäste, aber das störte uns überhaupt nicht. Die Aussicht war super und die Waschräume auch sehr sauber. Wir hätten sogar für umsonst Feuerholz gehabt, aber irgendwie war es abends immer so kalt und wir so müde, dass wir meistens um 21:30 Uhr schon im Bett waren.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann in den Wells Grey Provincial Park. Der Park ist wirklich wunderschön und anders als in den Nationalparks, muss man hier auch keinen Eintritt zahlen. Auch wenn es etwas befremdlich ist nicht ein Auto auf der gesamten Strecke zu treffen, haben wir die Ruhe doch sehr genossen. Im Park selbst und auf dem Highway 99 hatten wir bereits mehrere Rehe gesehen (sehen aber etwas anders aus als die euopäischen). Nachdem wir uns noch einen Wasserfall angesehen und einen Canyon fotografiert hatten, fuhren wir nach Jasper. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir ein Indianerreservat, also ein Gebiet, das im Besitz der First Nations war. Es sah wirklich aus, wie in einem alten Western-Film. Irgendwann wurde es dann wesentlich grüner, wir überquerten eine Zeitzone und schon waren wir in Jasper. Dazu dann mehr im zweiten Teil.

Gruß
Daniel & Nadine 

P.S.Danke für die lieben Kommentare. Wir freuen uns immer sehr über alle fleißigen Leser.