Freitag, 22. März 2013

Montreal



Am Dienstagmorgen haben sind wir ganz früh aufgestanden, haben gefrühstückt und uns dann auf den Weg zur Autovermietung gemacht.  Dort haben wir unseren kleinen weißen Flitzer abgeholt (ein Toyota Matrix), der uns nun die ganze Woche über treue Dienste leisten soll. Mit dem Auto sind wir zunächst noch einmal zu unserem Haus gedüst, um unsere Sachen einzupacken. Planmäßig machten wir uns dann um 9:45 Uhr auf den Weg nach Montreal. Die Fahrt war relativ unspektakulär, da es im Grunde genommen sechs volle Stunden nur geradeaus geht und das bei einer erlaubten Geschwindigkeit von 100 km/h. Wenn man denn noch den Tempomat einschaltet, hat man genügend Zeit seine selbstgeschmierten Sandwiches zu verspeisen ;-)
In Montreal angekommen, mussten wir erstmal feststellen wie viel Schnee hier eigentlich noch liegt und es sollte noch mehr werden. Dank unseres Navis, haben wir sehr schnell zu unserem Hostel gefunden. Das Einchecken verlief mit teils Englisch teils Französisch etwas holperig, aber gegen 16:30 Uhr war unser Auto geparkt und wir hatten alles was wir benötigten. Das Hostel ist leider nicht so schön, wie das, in dem ich zu Beginn in Toronto geschlafen habe, und auch Daniel ist nicht sonderlich begeistert. Aber sind ja nur drei Nächte.
Da wir ja super vorbereitet waren, begaben wir uns zunächst in ein nahegelegenes Geschäft, um eine 3-Tages-Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel zu kaufen. Nachdem das erledigt war haben wir uns ganz unerschrocken in das Montrealer U-Bahnsystem gestürzt, da dieses dem Torontoer System doch sehr ähnlich ist.
Unsere erste Anlaufstelle war Alt Montreal im Süden der Stadt. Dieses kleine historische Viertel besteht aus zahlreichen Gebäuden im viktorianischen Stil inklusive der berühmten Basilique Notre-Dame. Dort sind wir auch direkt hin, da wir uns diese wunderschöne Kirche natürlich von innen ansehen wollten. Das ganze sollte 5 CAD Eintritt kosten und vor der Tür stand auch jemand, der Tickets für 5 CAD verkaufte. Als wir dann sagten wir hätten gern zwei, erklärte er uns, dass Leute seiner Gruppe abgesprungen seien usw. Aha!!! Wir hatten also soeben Tickets für die Lichtshow in der Basilika erworben, die normalerweise das Doppelte kosten würde. Cool dachten wir, dass hätten wir ansonsten sicherlich nicht angesehen und die Show war sehr gut und echt informativ, da sie von der Entstehungsgeschichte der Basilique Notre-Dame berichtete. Anschließend haben wir noch unseren Rundgang beendet, was aber schon eher beschwerlich war, da es mittlerweile schon ziemlich dunkel war und stark schneite. Wir sind dann wieder Richtung Hostel gefahren und haben noch beim Vietnamesen gegessen.
Am nächsten Morgen haben wir im Hostel gefrühstückt und mussten anschließend erstmal für Daniel neue Schuhe kaufen, da seine vom Vortag total durchnässt waren und der Herr natürlich auch nur ein Paar dabei hatte. Diese ganze Aktion kostete uns dann ca. 2 Stunden, aber dafür konnte ich mir dann mal einige Geschäfte und Einkaufscentren ansehen. Auch in Montreal gibt es eine unterirdische Stadt (33 km Länge), mit Geschäften und Verbindungstunneln. Da wir uns aber noch weniger zurechtfanden als in Toronto und das Prinzip schon kennen, sind wir lieber über der Erde auf Entdeckungstour gegangen. Das Wetter war auch viel besser als am Vortag, nur das die gesamte Stadt unter Schnee- und Matschbergen begraben war. Nachdem Daniel wieder trockene Füße hatte ging es für uns zur Mcgill-Universität, an der auch unsere Vermieterin Jody studiert hat. Von der Touristeninformation hatten wir gute Hinweise und Kartenmaterial erhalten, so dass die Orientierung gar nicht schwer fiel. Als unser Magen sich dann langsam bemerkbar machte, verschlug es uns nach Chinatown. Dieses Viertel ist wirklich nur zum Essen empfehlenswert, da es eigentlich nur aus einer Straße besteht und keine weiteren Sehenswürdigkeiten beherbergt. Aber wie gesagt, Essen gibt es dort gutes und vor allem günstig. Frisch gestärkt ging es dann für uns zu den vor Montreal gelegenen Inseln Sainte-Hélène und Notre-Dame, die man wunderbar mit der U-Bahn erreichen kann. Von dort aus hat man einen super Blick auf Montreal. Auf der Île Notre-Dame findet jährlich das Formel 1 Rennen statt. Teile der Rennstrecke konnte man auch sehen, da die komplette Insel aber so zugeschneit war, waren wir froh nach fast einer Stunde endlich den Eingang vom Casino Montreal (der einzigen wirklichen Sehenswürdigkeit im Winter) gefunden zu haben. Ok, man hätte auch einen Bus nehmen können der 10 Minuten bis dorthin braucht, aber warum einfach wenns auch kompliziert geht ;-)
In dem Casino waren wir dann beide erstmal total überfordert. Dieses Casino beherbergt 3000 Automaten und 115 Spieltische….. und was noch? Hunderte von Senioren! Man haben wir nicht schlecht geguckt. Hunderte von Senioren, die ihre Rente an Spielautomaten verzocken. Ein bisschen eingeschüchtert von all den spielwütigen Omis und Opis, haben wir dann insgesamt mutige 10 CAD verspielt und sind dann wieder gegangen (diesmal aber mit dem Bus). Da wir an der Rue Sainte-Catherine, einer großen Einkaufstraße ähnlich des Berliner Ku’damms, wohnen, wollten wir eigentlich noch bummeln gehen. Davor musste ich aber unbedingt noch einen waschechten französischen Crêpe essen. Der war auch sehr lecker, aber durch das viele Laufen und den vollen Bauch waren wir dann so müde, dass wir erstmal wieder ins Hostel mussten zum Ausruhen. Abends haben wir uns dann nochmal kurz zum Essen aufraffen können. Wir sind in eine nahegelegene Brauerei-Kette gegangen, die ziemlich gute Biere und auch leckeres Essen hatten.
Am dritten Tag gingen wir erstmal außerhalb des Hostels frühstücken. Mit vollem Magen ging es mit der U-Bahn und anschließendem Bus auf den Mont Royal, dem Berg mitten in Montreal, von dem die Stadt auch ihren Namen hat. Dort hätte man auch Skifahren können, wir haben aber eine kurze Wanderung vorgezogen. Die Aussicht über die Stadt ist sehr gut, nur dass der Himmel leider etwas bedeckt war. Auf dem Rückweg zum Bus haben wir wieder kleine Eichhörnchen gesehen, die sehr zutraulich waren. Zu zutraulich ehrlich gesagt, da eines sowohl Daniel als auch mir die Hose hochgekrabbelt ist (ist ein sehr lustiges Video entstanden, dass wir euch unbedingt zeigen müssen). Anschließend sind wir zum L’Oratoire Saint-Joseph gefahren, was uns aber einige Zeit gekostet hat, da wir uns ziemlich verirrt hatten. Nach der Besichtigung sind wir nach Little Italie gefahren um etwas leckeres zu Essen. Leider hatten wir das Mittagsgeschäft schon verpasst und wollten aber nicht bis zum Abend warten. Wir sind dann auf den Marché Jean-Talon gefahren, einem Obst-und Gemüsemarkt, und haben dort in einer traditionellen Bäckerei Baguettes gegessen. Anschließend ging es dann nochmal an den Hafen, wo wir aber nur kurz verweilten, da Daniel in seinen neuen Schuhen kaum noch laufen konnte. Nach einem leckeren Essen in einem schicken Restaurant ging es wieder ins Hostel, wo wir uns auf die Abfahrt am Freitag vorbereiteten.
Freitag ging es noch kurz zum Parque Olympique, wo die Olympischen Spiele im Jahr 1976 stattfanden. Dort haben wir aber nur kurz Bilder gemacht, um dann anschließend nach Quebec weiter zu fahren. 
Dazu dann beim nächsten Mal mehr.

Daniel und Nadine

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Zwei!
    Das klingt echt gut durchgeplant. Und wenn ich von dem ganzen Essen lese, dann krieg ich schon wieder Hunger.
    LG Nicole

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