Am Dienstagmorgen
haben sind wir ganz früh aufgestanden, haben gefrühstückt und uns dann auf den
Weg zur Autovermietung gemacht. Dort
haben wir unseren kleinen weißen Flitzer abgeholt (ein Toyota Matrix), der uns
nun die ganze Woche über treue Dienste leisten soll. Mit dem Auto sind wir
zunächst noch einmal zu unserem Haus gedüst, um unsere Sachen einzupacken.
Planmäßig machten wir uns dann um 9:45 Uhr auf den Weg nach Montreal. Die Fahrt
war relativ unspektakulär, da es im Grunde genommen sechs volle Stunden nur
geradeaus geht und das bei einer erlaubten Geschwindigkeit von 100 km/h. Wenn
man denn noch den Tempomat einschaltet, hat man genügend Zeit seine
selbstgeschmierten Sandwiches zu verspeisen ;-)
In Montreal
angekommen, mussten wir erstmal feststellen wie viel Schnee hier eigentlich
noch liegt und es sollte noch mehr werden. Dank unseres Navis, haben wir sehr
schnell zu unserem Hostel gefunden. Das Einchecken verlief mit teils Englisch
teils Französisch etwas holperig, aber gegen 16:30 Uhr war unser Auto geparkt
und wir hatten alles was wir benötigten. Das Hostel ist leider nicht so schön,
wie das, in dem ich zu Beginn in Toronto geschlafen habe, und auch Daniel ist
nicht sonderlich begeistert. Aber sind ja nur drei Nächte.
Da wir ja
super vorbereitet waren, begaben wir uns zunächst in ein nahegelegenes
Geschäft, um eine 3-Tages-Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel zu kaufen.
Nachdem das erledigt war haben wir uns ganz unerschrocken in das Montrealer
U-Bahnsystem gestürzt, da dieses dem Torontoer System doch sehr ähnlich ist.
Unsere erste
Anlaufstelle war Alt Montreal im Süden der Stadt. Dieses kleine historische
Viertel besteht aus zahlreichen Gebäuden im viktorianischen Stil inklusive der
berühmten Basilique Notre-Dame. Dort sind wir auch direkt hin, da wir uns diese
wunderschöne Kirche natürlich von innen ansehen wollten. Das ganze sollte 5 CAD
Eintritt kosten und vor der Tür stand auch jemand, der Tickets für 5 CAD
verkaufte. Als wir dann sagten wir hätten gern zwei, erklärte er uns, dass
Leute seiner Gruppe abgesprungen seien usw. Aha!!! Wir hatten also soeben
Tickets für die Lichtshow in der Basilika erworben, die normalerweise das Doppelte
kosten würde. Cool dachten wir, dass hätten wir ansonsten sicherlich nicht
angesehen und die Show war sehr gut und echt informativ, da sie von der
Entstehungsgeschichte der Basilique Notre-Dame berichtete. Anschließend haben
wir noch unseren Rundgang beendet, was aber schon eher beschwerlich war, da es
mittlerweile schon ziemlich dunkel war und stark schneite. Wir sind dann wieder
Richtung Hostel gefahren und haben noch beim Vietnamesen gegessen.
Am nächsten
Morgen haben wir im Hostel gefrühstückt und mussten anschließend erstmal für
Daniel neue Schuhe kaufen, da seine vom Vortag total durchnässt waren und der
Herr natürlich auch nur ein Paar dabei hatte. Diese ganze Aktion kostete uns
dann ca. 2 Stunden, aber dafür konnte ich mir dann mal einige Geschäfte und
Einkaufscentren ansehen. Auch in Montreal gibt es eine unterirdische Stadt (33
km Länge), mit Geschäften und Verbindungstunneln. Da wir uns aber noch weniger
zurechtfanden als in Toronto und das Prinzip schon kennen, sind wir lieber über
der Erde auf Entdeckungstour gegangen. Das Wetter war auch viel besser als am
Vortag, nur das die gesamte Stadt unter Schnee- und Matschbergen begraben war.
Nachdem Daniel wieder trockene Füße hatte ging es für uns zur
Mcgill-Universität, an der auch unsere Vermieterin Jody studiert hat. Von der
Touristeninformation hatten wir gute Hinweise und Kartenmaterial erhalten, so
dass die Orientierung gar nicht schwer fiel. Als unser Magen sich dann langsam
bemerkbar machte, verschlug es uns nach Chinatown. Dieses Viertel ist wirklich
nur zum Essen empfehlenswert, da es eigentlich nur aus einer Straße besteht und
keine weiteren Sehenswürdigkeiten beherbergt. Aber wie gesagt, Essen gibt es
dort gutes und vor allem günstig. Frisch gestärkt ging es dann für uns zu den
vor Montreal gelegenen Inseln Sainte-Hélène und Notre-Dame, die man wunderbar
mit der U-Bahn erreichen kann. Von dort aus hat man einen super Blick auf
Montreal. Auf der Île Notre-Dame findet jährlich das Formel 1 Rennen statt.
Teile der Rennstrecke konnte man auch sehen, da die komplette Insel aber so
zugeschneit war, waren wir froh nach fast einer Stunde endlich den Eingang vom
Casino Montreal (der einzigen wirklichen Sehenswürdigkeit im Winter) gefunden
zu haben. Ok, man hätte auch einen Bus nehmen können der 10 Minuten bis dorthin
braucht, aber warum einfach wenns auch kompliziert geht ;-)
In dem Casino
waren wir dann beide erstmal total überfordert. Dieses Casino beherbergt 3000
Automaten und 115 Spieltische….. und was noch? Hunderte von Senioren! Man haben
wir nicht schlecht geguckt. Hunderte von Senioren, die ihre Rente an Spielautomaten
verzocken. Ein bisschen eingeschüchtert von all den spielwütigen Omis und Opis,
haben wir dann insgesamt mutige 10 CAD verspielt und sind dann wieder gegangen
(diesmal aber mit dem Bus). Da wir an der Rue Sainte-Catherine, einer großen
Einkaufstraße ähnlich des Berliner Ku’damms, wohnen, wollten wir eigentlich
noch bummeln gehen. Davor musste ich aber unbedingt noch einen waschechten
französischen Crêpe essen. Der war auch sehr lecker, aber durch das viele
Laufen und den vollen Bauch waren wir dann so müde, dass wir erstmal wieder ins
Hostel mussten zum Ausruhen. Abends haben wir uns dann nochmal kurz zum Essen
aufraffen können. Wir sind in eine nahegelegene Brauerei-Kette gegangen, die
ziemlich gute Biere und auch leckeres Essen hatten.
Am dritten
Tag gingen wir erstmal außerhalb des Hostels frühstücken. Mit vollem Magen ging
es mit der U-Bahn und anschließendem Bus auf den Mont Royal, dem Berg mitten in
Montreal, von dem die Stadt auch ihren Namen hat. Dort hätte man auch Skifahren
können, wir haben aber eine kurze Wanderung vorgezogen. Die Aussicht über die
Stadt ist sehr gut, nur dass der Himmel leider etwas bedeckt war. Auf dem
Rückweg zum Bus haben wir wieder kleine Eichhörnchen gesehen, die sehr
zutraulich waren. Zu zutraulich ehrlich gesagt, da eines sowohl Daniel als auch
mir die Hose hochgekrabbelt ist (ist ein sehr lustiges Video entstanden, dass
wir euch unbedingt zeigen müssen). Anschließend sind wir zum L’Oratoire
Saint-Joseph gefahren, was uns aber einige Zeit gekostet hat, da wir uns
ziemlich verirrt hatten. Nach der Besichtigung sind wir nach Little Italie
gefahren um etwas leckeres zu Essen. Leider hatten wir das Mittagsgeschäft
schon verpasst und wollten aber nicht bis zum Abend warten. Wir sind dann auf
den Marché Jean-Talon gefahren, einem Obst-und Gemüsemarkt, und haben dort in
einer traditionellen Bäckerei Baguettes gegessen. Anschließend ging es dann
nochmal an den Hafen, wo wir aber nur kurz verweilten, da Daniel in seinen
neuen Schuhen kaum noch laufen konnte. Nach einem leckeren Essen in einem
schicken Restaurant ging es wieder ins Hostel, wo wir uns auf die Abfahrt am
Freitag vorbereiteten.
Freitag ging
es noch kurz zum Parque Olympique, wo die Olympischen Spiele im Jahr 1976
stattfanden. Dort haben wir aber nur kurz Bilder gemacht, um dann anschließend
nach Quebec weiter zu fahren.
Dazu dann beim nächsten Mal mehr.
Daniel und
Nadine
Hallo ihr Zwei!
AntwortenLöschenDas klingt echt gut durchgeplant. Und wenn ich von dem ganzen Essen lese, dann krieg ich schon wieder Hunger.
LG Nicole