Die nächste Neuigkeit ist, dass ich den Job im Four Seasons Hotel bekommen habe. Da es sich dabei aber um einen "On Call Job", also einen Job auf Abruf, handelt weiß ich gar nicht, wie es demnächst weiter geht. Das einzige was ich weiß, der erste Trainingsarbeitstag ist am 24. September. Nähere Infos werde ich ja dann hoffentlich demnächst erhalten.
So nun aber zu unserem Erlebten. Am 31.8. kam mein Vater und dessen Freundin hier in Toronto an. Auf Grund des Lufthansa-Streiks in Frankfurt wurde ihre komplette Flugplanung umgeworfen und sie kamen mit einer Stunde Verspätung hier an. Nur leider ihr Gepäck hatte es nicht bis hierher geschafft. Da sowohl Daniel als auch ich arbeiten mussten, sind die beiden gleich in ihr Hotel eingecheckt und haben am nächsten Vormittag ihr Wohnmobil abgeholt. Damit sind sie dann hier vorgefahren und wir haben nach deutscher Manier erstmal Kaffee und Kuchen auf der Front Porch gehabt. Im Rahmen der CNE (Ausstellung auf dem Messegelände, welche Daniel und ich auch besucht haben) eine Flugshow stattfand sind wir anschließend Richtung Hafen gelaufen und haben das Wetter genossen. Von da aus musste ich dann zur Arbeit und die beiden haben an unserem Haus auf ihr Gepäck gewartet.
Am nächsten Tag hatte Daniel frei und war noch ein bisschen mit den beiden unterwegs. Sie haben dann Einkäufe für unseren Ausflug gemacht und Daniel hat schon mal alle unsere Sachen gepackt (ich musste leider lange an dem Tag arbeiten), denn es sollte am Montag um 8 Uhr losgehen.
Montag morgen sind wir dann auch relativ pünktlich aufgebrochen und haben uns mit dem Wohnmobil auf den Weg Richtung Norden gemacht. Nach circa 4 Stunden Fahrt waren wir dann auch schon im Algonquin Park. Der Algonquin Park ist der größte Provincial Park in Ontario und ist knapp 8000 km² groß. Er ist der älteste Naturpark in Ontario und enthält weit über tausend Seen.
Da für Montag schönes Wetter angesagt war und es am Dienstag regnen sollte, haben wir uns dafür entschlossen direkt eine kleine Kanutour zu starten. Es war echt toll so auf dem See rumzupaddeln und fürs erste Mal haben wir und gar nicht so dumm angestellt. Erstaunlicherweise hatten wir auch kaum Muskelkater, obwohl man bei starken Gegenwind manchmal ganz schön paddeln muss um überhaupt vom Fleck zu kommen. Da in dem See teilweise kleine Inseln waren, haben wir das ein oder andere Mal angelegt und haben noch ein paar Schnappschüsse auf den Inseln gemacht.
Außerdem bietet der Park auch noch viele Rundwanderwege und Aussichtspunkte. Wir haben dann auch gleich eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt gemacht. An jedem Eingang befinden sich kleine Infohefte, die über die Informationen über die Natur und die Pflanzen des jeweiligen Waldabschnittes enthalten. Leider nur auf Englisch, aber dennoch sehr touristenfreundlich gemacht. Als wir dann den Aussichtspunkt erreicht hatten war die Aussicht einfach der Wahnsinn.
Anschließend haben wir uns einen Campingplatz ausgesucht, haben eingecheckt und unser Zelt aufgebaut, was erstaunlicherweise sehr schnell ging. Besonders cool ist, dass jede Parzelle eine eigene Feuerstelle mit Grillrost hat, so dass wir abends sogar noch grillen konnten. Da wir erst abends angekommen sind, konnten wir leider kein Feuerholz mehr kaufen. Also haben sich Daniel und ich kurzer Hand daran gemacht herunter gefallende Äste und Holz aufzusammeln, so dass wir auch ein Feuer machen konnten. Keine gute Idee, wie sich am nächsten Morgen rausstellte. Der Park-Ranger kam und hat unser Holz eingesammelt und gesagt, dass es normalerweise hohe Strafen dafür gibt. Also haben wir am nächsten Tag Feuerholz gekauft.
Am zweiten Tag war das Wetter dann wirklich nicht mehr so gut. wir haben zwei Museen im Park besucht. Das eine stellt Kunst mit dem Thema "Natur im Algonquin Park" aus und das andere zeigt die Holzwirtschaft und damit die Anfänge des Parks beides eigentlich sehr interessant und der Eintritt war frei. Den zweiten Tag wollten wir für Wanderungen nutzen. Wir haben uns dann für einen Wanderweg entschieden, der die Schwierigkeitsstufe 2 hatte und ca. 5,8 km lang war. Außerdem haben wir uns noch für einen Wanderweg entschieden, der an zwei Biberbauten vorbei führte. Leider hat es zu dem Zeitpunkt so stark geregnet, dass sich nicht mal die Biber raus trauten. Generell waren wir sehr enttäuscht, da uns viele Kollegen erzählten man kann im Algonquin Park viele Tiere sehen und wir haben quasi nicht eins gesehen. Ok natürlich gab es eine Menge Vögel und Eichhörnchen, auch Streifenhörnchen waren vertreten, aber eben keine größeren Tiere. Aber noch hatten wir die Hoffnung nicht aufgegeben. Am nächsten Morgen mussten wir dann ganz früh aufstehen, da unser Bus bereits um 8:40 Uhr von der nächste größeren Stadt abfahren sollte. Auf dem Weg vom Waschhaus zu unserem Zelten konnten wir dann erstmal eine fünfköpfige Waschbärenfamilie, auf der Suche nach Nahrung, beobachten. Nachdem wir das Zelt zusammengepackt haben, haben mein Vater und seine Freundin uns zum Busbahnhof gefahren. Und dann, am Rande der Hauptstraße des Algonquin Parks, da stand er: Ein Elch. Um genau zu sein war es ein Mama-Elch und daneben stand der kleine (aber immer noch ziemlich große) Baby-Elch. Wir haben dann das gemacht, was man eigentlich nicht machen soll: Wir haben das Auto in sicherer Erfahrung angehalten und ein paar Fotos gemacht. Leider so weit weg, dass man es wahrscheinlich nicht richtig erkennen kann. Aber es war toll. Als der Elch uns dann so seltsam angeguckt hat, sind wir lieber wieder schnell ins Auto gestiegen und weiter gefahren. Sicher ist sicher!
Nach 4 Stunden fahrt hat der Bus uns wieder wohlbehalten in Toronto abgesetzt. Mein Vater und seine Freundin sind unterdessen weiter in Ontario unterwegs und kommen am 20. September für ein Abschiedsessen wieder nach Toronto.
Für uns heißt es in der Zwischenzeit wieder weiter arbeiten und ich muss meine Erkältung auskurieren, denn durch den Regen und das Zelten habe ich mir doch ganz schön was weggeholt.
Die Fotos (nur einige; alle würden den Rahmen sprengen), die vom professionellen Fotografen Daniel gemacht wurden, könnt ihr wie immer unter der Kategorie Bilder bewundern.
Bis dahin viele Grüße
Daniel und Nadine
Also ich habe auf den ganzen Fotos irgendwie keinen Elch (w/m) gefunden.
AntwortenLöschenSuper liebe Grüße
Clemens