Samstag, 25. August 2012

Eine unschöne Woche geht zu Ende


Diese Woche war wirklich in vielerlei Hinsicht unschön. Aber beginnen wir von Vorne.
Daniel und ich hatten mal wieder nur einen gemeinsamen freien Tag. Um genau zu sein, war Donnerstag Daniels einziger freier Tag innerhalb von eineinhalb Wochen. Wir haben uns vorgenommen die „CNE“, eine Messe auf dem Messegelände Toronto, zu besuchen. Da wir versuchen noch so viele Dinge vor Ende der Saison zu besichtigen (Saisonende ist der 30.09.), müssen wir uns langsam beeilen. Aber natürlich hat uns die Arbeit wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Daniel wurde angerufen, dass er für eine kranke Kollegin einspringen muss und damit war unser gemeinsames frei futsch. Fürs nächste Mal müssen wir es wohl so handhaben, wie man es zu Ausbildungszeiten gelernt hat: Wenn man die Nummer nicht kennt, sollte man an seinen freien Tagen nicht ans Telefon gehen ;-)
Wir waren beide ziemlich enttäuscht und sauer, da Daniel schon häufiger in solchen Fällen eingesprungen ist. Da unser gemeinsamer Tag also schon fast wieder gelaufen war, da Daniel bald los musste, haben wir noch einen Probeaufbau unseres Zeltes vorgenommen. Eigentlich ist es vielmehr Jodys Zelt, welches wir für unseren Campingausflug in einer Woche benutzen wollten. Leider mussten wir feststellen, dass das eine Zelt ein Loch im Dach hatte und das andere Zelt eher für eine Person ist (wenn überhaupt). Also mussten wir uns nun auch noch Gedanken um ein neues Zelt machen. Bis jetzt haben wir es auch noch nicht, aber eine ganz liebe Kollegin von mir hat uns sowohl ein Zelt als auch Schlafsäcke zugesichert.
Dann passierte eigentlich das schlimmste diese Woche. Daniel hat sich auf den Weg zur Arbeit gemacht. Wie immer ist er ganz langsam, in weiser Voraussicht, mit dem Fahrrad über den Zebrastreifen gerollt. Hier warnen die Autofahrer auch blinkende Lichter über dem Überweg. Alle Autos haben auch angehalten bis auf eins. Daniel hat das registriert ist schneller geworden, die Fahrerin hat ihn aber trotzdem ziemlich hart am Hinterrad erwischt, so dass er über die komplette Motorhaube geflogen ist und dann auf die Straße geknallt ist. Zum Glück ist ihm nichts passiert und er hat nicht mal eine Schramme. Dennoch hatte er einen ziemlichen Schock. Die Fahrerin hat zwar angehalten, wollte aber erst alle Schuld auf Daniel schieben. Letztendlich hat sie die Schuld eingestanden und die beiden haben Nummern ausgetauscht, da sie die Reparatur des Fahrrads übernehmen wollte. Leider war Daniel nicht so geistesgegenwärtig (verständlich durch den Schock) und hat die Polizei gerufen oder sich gar Telefonnummern von Zeugen geben lassen. Wir haben dann gestern gleich das Fahrrad zur Reparatur gebracht und ich werde es dann heute vor der Arbeit abholen, aber wie ich erwartet habe meldet sich die Unfallfahrerin nicht wegen der Kosten zurück. Wir haben sie mehrmals versucht zu erreichen, leider ohne Erfolg. Daher werden wir ihr wohl eine letzte Nachricht auf die Mailbox sprechen, wo wir mit einer Anzeige der Polizei drohen, wenn sie nicht zahlt. Leider haben wir ja nicht viel in der Hand, so dass mir bald schwant, dass wir auf den Kosten sitzen bleiben. Wir werden berichten.

Eine weitere irgendwie traurige Sache war heute der Abschied von Henry und Ines. Die beiden kamen gestern von ihrer großen Reise zurück und heute nachmittag ging ihr Rückflug nach Berlin. Da wir gestern Abend beide arbeiten mussten und die beiden schon geschlafen haben, sind wir heute etwas zeitiger aufgestanden um uns noch ein paar Bilder und Details der Reise zeigen und erzählen zu lassen. Der Abschied war dann doch relativ schnell, da Jody die beiden zum Flughafen bringen wollte, bevor sie mal wieder zu einer Einladung musste. Dabei waren noch so viele Dinge, die ich gerne gehört und erfragt hätte. Irgendwie war es schon ein seltsames Gefühl, da wir ja doch eine Weile zusammen gewohnt haben und ich mich besonders mit Ines gut verstanden habe. Außerdem habe ich mal wieder richtig realisiert, dass es auch für uns in ein paar Monaten soweit sein wird. Man lebt eine lange Zeit mit Menschen zusammen, die man lieb gewonnen hat,  in einer Umgebung, die man für ein Jahr sein zu Hause nannte, und dann kommt die große Reise, auf die man so lang hingearbeitet hat, und dann ist die Zeit auch schon wieder um und es geht nach Hause. Ich denke, dass wird ein sehr aufregender aber auch emotionaler Abschied, auch wenn es jetzt noch so weit weg scheint.
Vielleicht scheint es uns auch nur schon so nah zu sein, weil wir uns zur Zeit in der heißeren Planungsphase für unseren Trip und damit auch dem Rückflug befinden. Zur Zeit peilen wir noch immer den 22. oder 23. Mai als Rückflugtag an. Also wir wären dann jeweils einen Tag später in Berlin, aber noch ist nichts gebucht. Es ist irgendwie schwierig soweit in die Zukunft zu planen, da wir ja auch nicht ohne Geld in Toronto sitzen und auf unseren Rückflug warten wollen. Aber dazu mehr, wenn etwas fix gebucht ist.

Am 31. August kommt auch schon mein Vater und seine Freundin, mit denen wir dann unseren Campingtrip im Algonquin Park starten. Die Busticket für unsere Rückfahrt haben wir bereits, so dass es eigentlich losgehen kann. Wir freuen uns schon sehr. Neues gibt es dann also erst im September.

Liebe Grüße an alle und macht euch keine Sorgen!

Daniel und Nadine

Samstag, 18. August 2012

Cedarpoint

Am Dienstag (14.8.) sind wir um 5 Uhr aufgestanden und haben uns morgens kurz nach 6 Uhr auf den Weg nach Ohio/USA gemacht. Unser Ziel war Cedarpoint in Sandusky, der Freizeitpark mit den größten und schnellsten Achterbahnen der Welt.


Da es mein erstes Fahrerlebnis mit einem Automatikauto war, war ich zunächst etwas nervös, was sich aber sehr schnell legte. Bereits nach ca. eineinhalb Stunden waren wir an der Grenze angekommen. Ganz selbstverständlich sind wir zu dem Grenzbeamten gefahren, doch der hat uns erstmal unsere Pässe weggenommen und gesagt, wir sollen zu seinen Kollegen rüber fahren. Da ist uns das Herz aber erstmal in die Hose gerutscht. Wir sind dann quasi im Niemandsland gewesen; außerhalb Kanadas aber auch noch nicht in den USA. Nachdem man uns da eine Weile warten lassen hat, wurden wir aufgerufen. Da ich ja das B-Visum (Touristen Visum für die USA) hatte, stellte eigentlich nur Daniel das Problem dar. Ich hatte ihm extra das ESTA-Visum besorgt, aber, wie wir dann herausgefunden haben, gilt dieses nicht für den Landweg. Also mussten wir nochmal 6 Dollar bezahlen, haben beide einen Stempel bekommen und dann ging es auch schon weiter. Das ganze hat uns ca. 40 Minuten gekostet. Um ca. 13.30 Uhr sind wir dann an unserem Hotel eingetroffen. Da die Zimmer leider noch nicht fertig waren, haben wir unsere Badesachen gepackt und sind direkt nach Cedarpoint gefahren. Wir haben einen "Slide and Ride Ticket" gekauft mit dem wir an zwei Tagen zwischen dem angrenzenden Wasserpark und dem Freizeitpark pendeln konnten.
Wir liefen zunächst durch den Park und anschließend am Strand entlang, wo der Eingang zum Wasserpark war. Als wir dann in Soak City waren (so heißt der Wasserpark) mussten wir feststellen, wenn du erstmal drin bist, dann zahlst du richtig. Wir wollten unsere Sachen in einem Schließfach einschließen und mussten dann erstmal ganz schön schlucken, denn nur das Schließfach kostete bereits 15 Dollar. Das war ganz schön viel und jeder der schon mal in einem Wasserpark war, weiß das man seine Sachen ja irgendwo lassen muss. Wir haben uns umgezogen und sind erstmal ein paar Rutschen getestet. Es war ein bisschen bedeckt und windig, aber zwischendurch kam die Sonne auch mal durch. Außerdem war das Wasser beheizt und daher ganz angenehm. Als Daniel dann kalt wurde haben wir uns langsam umgezogen und sind etwas Essen gegangen. Natürlich war das Essen nicht so billig, aber immer noch billiger als die Schließfächer :-)
Anschließend gingen wir zu den Wasserbahnen und Daniel hätte nicht gedacht das man sooo nass wird. Wir dachten uns, da wir sowieso schon nass sind, können wir jetzt auch noch mit den Rafting Booten fahren. Wir wunderten uns, dass alle Ihre Schuhe davor ausgezogen haben, also haben wir das auch einfach gemacht. Das war auch besser, was wir im Nachhinein feststellten, denn irgendwann kam ein Wasserfall der direkt ins Boot hinein floss. Zum Glück saßen wir mittig, so dass wir nicht ganz so nass wurden.
Nachdem wir mit den Wasserbahnen erstmal die ruhigeren Attraktionen gefahren sind, schleppte mich Daniel direkt in die zweithöchste Achterbahn im ganzen Park. Die "Millennium Force" ist ca. 95 Meter hoch und erreicht eine Geschwindigkeit von 150 km.

Millennium 1

Wie man auf dem Bild sieht, ist das wirklich ziemlich hoch, so dass ich mir aus Angst wirklich fast in die Hosen gemacht hätte. Aber ich habs überstanden. Anschließend sind wir noch einige Holzachterbahnen gefahren und haben ein bisschen den Park erkundet. Am Abend haben sind wir dann gegen 9:30 Uhr aus dem Park Richtung Hotel aufgebrochen, aber natürlich nicht ohne noch vorher leckere Zuckerwatte zu essen ;-)



Am nächsten Morgen sind wir dann in ein Dinner gefahren und haben da lecker gefrühstückt. Der Service und das Essen waren wirklich so gut, dass wir beschlossen haben am Donnerstag dort nochmal Essen zu gehen.



Anschließend sind wir wieder in den Park gefahren. Zunächst haben wir uns gleich mal an einer der höchsten Achterbahn der Welt "Top Thrill Dragster" angestellt. Sie ist 122 Meter hoch und beschleunigt auf knapp 200 km in 4 Sekunden. Das war mir dann doch etwas zu viel, so dass nur Daniel gefahren ist.


Da wir sehr schönes Wetter hatten, konnten wir nahezu alles fahren. Auch die Wasserbahnen haben wir nochmal besucht, diesmal aber mit Badesachen. Anschließend sind wir nochmal in den Wasserpark gegangen. Leider fing es dann gegen 18:30 Uhr ganz stark an zu regnen. Aus Sicherheitsgründen wurden dann einige Bahnen geschlossen und auch nicht wieder geöffnet. Daher haben wir leider eine von den ganz tollen Bahnen verpasst. Dennoch hatten wir einen sehr schönen zweiten Tag, den wir auf dem Riesenrad ausklingen lassen haben.


Am nächsten Morgen ging es dann nach einem leckeren Frühstück wieder nach Hause. Wir hatten drei aufregende aber auch anstrengende Tage in Sandusky und können den park nur weiter empfehlen. Alle Schnappschüsse findet ihr ab morgen wieder als Diashow in der Kategorie Bilder.

Viele Grüße

Nadine und Daniel

Samstag, 4. August 2012

Das Caribana Wochenende

Für alle die es noch nicht wussten (wir wussten es auch nicht): Dieses Wochenende ist in Toronto Caribana Wochenende. Das Caribana Festival ist das größte karibische Karnevals Festival Nordamerikas. Das heißt, die Stadt steht Kopf und überall finden Partys und Straßenfeste statt, die Menschen sind verkleidet, wie beim Karneval in Rio und das ganze findet bei 30 Grad im Schatten statt.
Leider müssen Daniel und ich dieses lange Wochenende (ja der Montag ist auch noch frei) arbeiten bzw. haben nicht wirklich zusammen frei, so dass wir das ganze Schauspiel gar nicht zusammen erleben können. Dafür waren wir am Freitag nach der Arbeit noch etwas mit Kollegen trinken, was auch sehr lustig war. Vor allem sieht man mal wieder, wo sich in Toronto überall Clubs auftun, die man im Hellen gar nicht wahrnimmt.
Am Sonntag ist Daniel dann noch zu einem BBQ bei einem Kollegen eingeladen, wo ich leider auch nicht mit kann, da bei mir auf Arbeit eine große Hochzeit stattfindet.

Die Arbeit macht uns noch Spaß, dennoch gibt es schon jetzt sehr viele Dinge, die nervig sind. Wir sind sehr froh, wenn wir wieder in Europa arbeiten dürfen. Speziell die deutschen Tugenden sind doch sehr viel wert. Häufig ist es eher so, dass die Kanadier Dinge einfach anders machen. Wenn wir es dann etwas nach der Europäischen Variante machen, (so wie wir es einfach während unserer Ausbildung gelernt haben) wird meistens gesagt "Das ist falsch". Man fühlt sich dann häufig sehr dumm, obwohl man weiß, dass es eigentlich nicht falsch war was man gemacht hat. Aber wir wissen ja, wofür wir das hier machen.

Diese Woche haben wir unser großes Zimmer geräumt und sind in das kleinere und günstigere Zimmer gezogen, da (wahrscheinlich morgen) ein griechischer Professor in das große Zimmer zieht. Der Umzug war gar nicht so einfach, da wir viel zu viele Sachen und nur einen kleinen Schrank hatten um diese zu verstauen. Nun ja, es ist zwar alles sehr gequetscht, aber irgendwie haben wir doch alles rein bekommen. Die Herausforderung besteht jetzt darin, sich von einem 1,80m Bett auf ein 1,40m Bett umzugewöhnen. Nun werden wir erst einmal für einen Monat den Professor als unseren Mitbewohner haben und anschließend werden wir wohl mit Jody zusammen einen neuen Mitbewohner suchen.
Nun geht auch die schöne Zeit zu Ende, wo wir das Haus für uns haben. Am Montag kommt dann auch Jody für zwei Nächte zurück. Sie wird uns dann in ihr Auto einweisen, so dass wir dann am 14. ganz beruhigt nach Cedarpoint fahren können.

Übrigens hatte ich am Donnerstag ein Vorstellungsgespräch im Four Seasons Hotel als Bankett Server. Das Hotel eröffnet am 5. Oktober neu und es werden noch viele Stellen besetzt. Ich hatte die Bewerbung vor einer Ewigkeit geschrieben und hab gar nicht mehr mit einer Antwort gerechnet. Auf jeden Fall ist es so gut gelaufen, dass ich nochmal für nächsten Donnerstag eingeladen bin. Dann habe ich ein Gespräch mit der Hoteldirektion. Ich bin sehr gespannt. Vielleicht werde ich dann nochmal den Job wechseln, da die Chance wirklich gut ist und wir zusätzliches Geld gut für unsere Reisepläne gebrauchen können.

Weil es mittlerweile so viele Orte gibt, die wir gern besichtigen würden, fangen wir jetzt langsam mit der Grobplanung der Reise an. Wie viele Kilometer legt man zurück, wie viel kosten die Hotels und was möchte man eigentlich vor Ort sehen? All diesen Dingen und mehr widmen wir uns ab und an in unserer Freizeit, so dass wir dann im März auch wirklich startklar sind.

Das nächste Mal versuchen wir noch einen Bericht von unserem Baseballspiel zu posten, welches demnächst ansteht.

Viele Grüße

Daniel und Nadine